17.10.2016
Costa Rica / Panama

Endlich konnte es wieder losgehen. Mitten durch das Verkehrschaos von San José sind wir nach Orosi gefahren. Hier leben die Schweizer Fredi und Fränzi und stellen Plätze zur Übernachtung zur Verfügung. Da sind wir ein paar Tage geblieben und haben die mitgebrachten Ersatzteile, wie Kühlschrankklappe, Ventilatoren etc. eingebaut. Die Roststreifen an MANi’s Front mussten wegpoliert, Wäsche gewaschen und ein Stück Dach abgedichtet werden. Zwischendurch wollten Tina und Werner einen Ausflug zum Vulkan Irazu machen. 100m nach dem Einfahrtstor blieb ihr Mercedes stehen. Nach Lösen des Problems (das Gasgestänge hatte sich gelöst) konnten sie etwas verspätet wegfahren. Also nicht nur wir haben Störungen!
Was uns in Costa Rica noch fehlte, war der Göttervogel Quetzal. Den sollte man im Parque National de Quetzales zu Gesicht bekommen. Bei Kälte gingen wir los, beim Spaziergang im Nebel suchten wir vergebens den Vogel, beim Rückweg kam dann noch der Regen (logisch im Regenwald in der Regenzeit) Natürlich haben wir keinen gesehen. Doch für den nächsten Tag haben wir eine Tour mit Führer gebucht. Um 6 Uhr ging es los. Jorge hat uns hat uns die wunderschönen Vögel gezeigt, die wir alleine nie gefunden hätten.
Auf der Weiterfahrt über die schöne Strecke Richtung San Isidor haben wir auch den höchsten Punkt der Panamericana erreicht. (3300m) Bei San Isidro sind wir nochmals zum Pazifik Strand abgebogen und haben ein Plätzli direkt am Strand gefunden. Leider war es wie immer in letzter Zeit viel zu heiss und zu feucht und geregnet hat es auch ständig.
Bei Gamba gibt es den Nationalpark „Piedras Blanca“ mit der Forschungsstation der Oesterreicher. Hier sollte man viele Tiere zu Gesicht bekommen. Aber auch hier hat uns die Regenzeit einen Strich durch die Rechnung gemacht, die Wanderwege waren unpassierbar und dementsprechend auch keine Tiere!
Nun war’s Zeit, Costa Rica zu verlassen. Das mittlerweile übliche, stundenlange Prozedere bei der Aus- und Einreise in den Zentralamerikanischen Ländern durften wir auch am Grenzübergang CR / Panama voll ausleben. Doch nach 3 Stunden Bürokratie und Anstehen durften wir in Panama einreisen.
Im Reiseführer wird kurz nach der Grenze eine Rum Fabrik erwähnt. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Leider war es nicht möglich die Fabrik zu besichtigen, aber nach langem Hin und Her durften wir auf der Zufahrt übernachten und konnten auch noch ein paar Flaschen Rum kaufen.
In Lajas haben wir am Strand ein schönes Plätzli gefunden. Hier wollten wir uns endlich definitiv um die Verschiffung nach Kolumbien kümmern. Nach diversen Mails waren wir uns einig, wir verschiffen per Flatrack (Container ohne Wände, nur Boden). Die Reise per RoRo hätte 13 Tage gedauert.
Zwischendurch musste noch die Matratze getrocknet werden, da bei einem der üblichen Regengüsse aus Versehen das Heki geöffnet statt geschlossen wurde
Die weitere ziemlich langweilige Strecke über Santiago Richtung Panama City bestand eigentlich nur aus Baustelle. Vor der Stadt haben wir noch vor/im Nationalpark „Parque National Altos de Campana“ übernachtet. Gemäss iOverander ein freier Platz. Es kam jedoch ein Ranger oder so vorbei und hat gesagt, wenn wir hier bleiben wollen, müssten wir Eintritt in den Nationalpark und eine Übernachtungsgebühr bezahlen. Es war schon kurz vor dem Eindunkeln und wir hatten keine andere Möglichkeit. Also bezahlten wir pro Person 11US$ einfach fürs Parkieren! Das Positive: Es war schön kühl In Panama City haben wir uns auf dem Parkplatz am Yacht Club Balboa niedergelassen. Es gab da sogar eine Waschmaschine und Trockner – welch ein Luxus! Wir sind dann durch die meist sehr dreckige Stadt (ein Teil der Altstadt ist schön restauriert und sauber) gewandert und haben auch bei den Miraflores Schleusen das Schleusen eines Schiffes auf dem Panama Kanal verfolgt.
Am Montag wurde es ernst. Wir mussten mit den Fahrzeugen zur Polizei, mitten im übelsten Viertel der Stadt. Um 7.00 Uhr mussten wir da sein. Um 9.00 Uhr kam einer vorbei, hat sich die Chassis-Nummer angeschaut, ein paar Kopien verlangt und gesagt, wir sollen um 14.00 Uhr wieder kommen um die Papiere abzuholen. Die Zeit bis dahin haben wir uns in einem grossen (klimatisierten!!) Shopping-Center vertrieben. Pünktlich waren wir wieder zur Stelle. Aber statt das Ausfuhrpapier in Empfang zu nehmen, wurde dieses erst jetzt bearbeitet. Bei Werner musste dies dreimal neu gemacht werden, da er immer wieder einen Fehler auf dem Formular entdeckte. Gut Ding will Weile haben!
Zurück auf dem Parkplatz haben wir dann mal angefangen, den MANi für die Verschiffung vorzubereiten. (Durchgang verschliessen, Fahrerkabine ausräumen). Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zu Hafen nach Colon. Kurz vor der Stadt gab es gemäss unseren gescheiten Büchern eine „Adventure Farm“ wo man auch campen kann. Hier wollten wir noch Wasser auffüllen, Koffer packen, MANi fertig bereitstellen. Das haben wir auch gemacht, einzig der Weg dahin war etwas mühsam. Schmale Strassen mit tief hängenden Stromkabeln. Werner’s Auto ist etwas höher und er hat prompt zwei solcher blöden Kabel (ein Strom und ein TV Kabel) mitgerissen. Nach einem kurzen Palaver mit einem Besitzer der kein Strom mehr hatte, schien alles in Ordnung und wir sind weitergefahren. Kaum waren wir auf dem Camping kam auch schon die Polizei. Grosses Palaver und Hin und Her. Es sollten 200$ bezahlt werden weil in einem anderem Haus kein Fernsehen mehr möglich war. Nach zähen Verhandlungen konnte Tina den Betrag auf 30$ runterhandeln!
Die Abgabe der Fahrzeuge am nächsten Tag war grundsätzlich problemlos, einfach ein mühsames Hin und Herfahren und bei verschiedenen Schaltern anstehen um da und dort einige Kopien (Gesamthaft 25!!!) abzugeben um darauf Stempel zu sammeln. Ein langwieriger Papierkrieg = Arbeitsbeschaffung, der uns am Schluss (im Sinne einer Arbeitslosen Unterstützung) noch einige Dollars kostete. Nachdem das Auto im Hafen von allen Seiten fotografiert war, der Zöllner alle Schubladen kontrolliert und auch der Drogenhund sein ok gegeben hatte, konnten wir die Autos verschliessen und mit Taxi und Bus zurück nach Panama City ins Hotel fahren.
Per Flugzeug haben wir am nächsten Tag Panama verlassen. Das ist uns nicht schwer gefallen, ist doch das ganze Land sehr dreckig, die Leute nicht unbedingt sehr freundlich und zudem waren wir in der falschen Jahreszeit hier. Wir freuen uns auf Kolumbien.
PS: Wer das Ganze noch detaillierter lesen möchte, den verweisen wir auf die Seite unserer Freunde Tina und Werner „www.sallyontour.de.