14.10.2009
Zentral Australien

71-Ayers-Rock


Besuch einer Basis der Royal Flying Doctors (Schweizer Flugzeuge). AB hat dann noch zwei Tage damit verbracht, die Wohnkabine wieder richtig auf dem Chassis zu befestigen. Übrigens, das Junge CH Pärchen konnte nach knapp 3 Wochen Werkstatt -Aufenthalt wieder weiterfahren. Es wurden anscheinend noch ein paar Teile ausgetauscht bis man das Richtige in die Finger bekam. Anscheinend ticken die Mechaniker hier unten auch anders herum. Als wir Alice Spring verlassen haben, konnten wir endlich auch mal den MANi auf eine Waage fahren und wiegen, er ist voll gepackt rund 9’000Kg schwer. Unser nächstes Ziel war der Ayers Rock (Uluru). Aber vorher ging es durch die sehr abwechslungsreiche Strecke über die Mac Donnell Ranges wo es immer wieder schöne Abstecher zu Schluchten, Aussichtspunkten und zu einem riesigen Meteor Krater gab. Plötzlich war ein riesiger Fels zu sehen, dies war jedoch nicht der Ayers Rock sah aber auf Distanz gleich aus. Es gibt neben dem bekannten Uluru eben auch den Mount Conner und auch die Olgas (Kata Tjuta) die beide auch sehr beeindruckend sind.
Gemäss unseren gescheiten Büchern wussten wir, dass man die schönsten Fotos des Ayers Rock bei Sonnenuntergang macht. Wir hatten jedoch ein Problem. Genau heute, nach wochenlangem blauem Himmel, zogen Wolken auf – Regenwolken der besten Sorte. Trotzdem haben wir beim ausgeschilderten Fotopunkt (Sunset Lookout) Stellung bezogen und gewartet. Anstatt wie geplant den Ayers Rock mit einem Glas Wein in der Hand im Abendrot zu bestaunen, mussten wir uns in der Fahrerkabine uns vor dem Regen verstecken. Wir wurden jedoch mit einem wunderschönen Regenbogen, der sich über den roten Fels gebildet hat, belohnt. Das Australische Wahrzeichen im Abendrot kann man auf jedem Prospekt sehen, wir jedoch konnten ihn im Regen und mit einem Bilderbuch Regenbogen bestaunen und fotografieren. Dies war für uns ein ganz spezieller Anblick.
Es war für uns schon vorher klar, dass wir den Uluru nicht besteigen werden um dem Wunsch der Aboriginals, den Besitzern dieses Landes zu entsprechen. Für sie ist dies ein spezielles Heiligtum. Wir sind dafür die 10km um den Fels gewandert. Es war zwar sehr heiss und die Fliegen äusserst agressiv, aber es war ein sehr spezielles Erlebnis.
Da unsere nächste Route wieder ins Outback gehen sollte, ohne Einkaufs- und Tankmöglichkeiten sind wir nochmals in den nächsten Ort, nach Alice Springs (200 km) gefahren und haben den Kühlschrank usw. wieder aufgefüllt.
Nach einem kurzen Stück auf dem Stuart Hwy inklusive Übertritt nach Südaustralien sind wir auf den Oodnadatta Track abgebogen. eine sehr schöne Outback Strecke! Wir sahen den Dog fence (Hundezaun) mit 9600Km der längste Zaun weltweit. Im äusserst speziellen Pink Roadhouse „genossen“ wir das Aussie – Frühstück. Von dort ging es weiter durch die wunderschöne Painted Desert zum Stuart Hwy.
Dann fuhren wir Südwärts zur „Opal Stadt“ Coober Pedy ( in der Eingeborenen-sprache bedeutet dies „Weisser Mann im Loch“. Ein paar Kilometer südlich der Stadt haben wir auf einer schönen Rest Area übernachtet und dabei zum xten mal seit Kununurra die „Luzerner“ getroffen. Nie haben wir etwas abgemacht aber die Welt ist halt klein! Wir waren wieder einmal mehr die einzigen die hinter dem Strassenrand übernachtet haben.
Am nächsten Morgen haben wir uns im Visitor Center über diese sehr spezielle „Stadt, Ort, Dorf“ ein bisschen schlau gemacht. So haben wir an einer Mining Tour teilgenommen, in der Hoffnung, wir sind jetzt eben diejenigen die…Es hat nicht sollen sein!

Zufälligerweise kam an diesem Tag die „Solar Challenge“ vorbei auch wieder etwas spezielles, ebenso wie die unterirdischen Kirchen die wir hier besucht haben.
Wieder zurück auf den Oodnatatta Track fuhren wir nach Williams, dem kleinsten Ort Australiens (behaupten sie!) 2-12 Einwohner, mit einmal mehr einem speziellem Roadhouse (Pub)! Auf der weiteren Strecke folgten wir der alten „Ghan“ Eisenbahnlinie und suchten unterwegs ein paar rostige Überbleibsel (Nägel, Schrauben, Muttern etc.) zusammen.
Ebenfalls speziell auf dieser Strecke waren die artesischen Brunnen, dann der Lake Eyre (Salzsee 12 m.u.M.)
Nächstes Ziel – Gammon NP (North Flinders Ranges) – nichts spezielles – südwärts Richtung Flinders Ranges. Plötzlich ein Schrei von AB „Nein nöd scho wider“ – es war so, wieder der hintere linke Reifen. Aber, obwohl kein Schwein vorbei kam um zu helfen - nur die Fliegen halfen tatkräftig mit, das Prozedere zu verlängern – haben den 2. und letzten Reserve-Reifen montiert (hauptsächlich AB) und konnten nach 1 ¾ Std. weiterfahren. So sind wir dann ohne Reservereifen über die sehr rauhe “Gravelroad“ in die schönen „Flinders Ranges“ gefahren. Auf einem einsamen Campingplatz haben wir - natürlich als einzige – campiert und konnten endlich dank der unendlich vielen Fliegen unser noch nie gebrauchtes grosses Moskitozelt aufstellen.
Aufgrund der Tatsache, dass wir keinen Ersatzreifen mehr hatten und es für grosse Wanderungen viel zu heiss war, sind wir direkt nach Port Augusta gefahren. Einen Reifen haben wir da nicht gefunden, dafür gab es einen Temperatursturz, innert Stunden fiel das Thermometer von 43 auf 20 Grad (und das war dann sogar den Fliegen zu kalt!). So sind wir dann durch eine ganz andere Landschaft – riesige Weizenfelder, hübsche verschlafene Dörfer, Weinbaugebiet „Clare Valley“ – nach Adelaide gezockelt. Auf einem Rastplatz, zusammen mit den Luzernern, die uns immer wieder begegnen haben wir grilliert, eingemummt in Faserpelz und Windjacke.
In Adelaide haben wir dann wieder mal alle Reifenhäuser abgeklappert und mussten uns schliesslich mit einem gebrauchten „Michelin“ Reifen, der zuerst noch geflickt werden musste, zufriedengeben. So haben wir wenigstens wieder einen Ersatzreifen und haben noch Zeit, einen Weg zu finden, wie wir zu neuen Originalreifen kommen.

Nun wieder einmal etwas Bildung. Die Rote Insel (Kontinent) hat laut Reiseführer ca. 20 Millionen Einwohner, dies entspricht 2,5 Personen pro qkm. Laut Studie von AB vor Ort hat es pro qkm 20 Millionen Fliegen. Eigentlich sollte das Wappentier Australiens die Fliege sein.
Wir sind nun schon seit über 3 Monaten hier unten unterwegs. Vor kurzem sahen wir zum ersten mal am Strassenrand ein Schild das die Autofahrer darauf aufmerksam macht, dass in Australien links gefahren wird! Wir sind froh, dass man uns nach rund 12’000Km auf diese nicht ganz unwichtige Tatsache aufmerksam gemacht hat. Wir haben jetzt die Strassenseite gewechselt, nun müssen wir nicht mehr den Verrückten ausweichen die uns auf der „falschen“ Seite entgegen kommen. Down under!!