11.8.2009
Wir sind unterwegs an der Westküste

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Was heisst Down Under?
Hier kommen einem die Fahrzeuge auf der falschen Seite entgegen. Beim Überqueren der Strasse ist es ratsam, dies zu beachten! Die Eingangstüren von öffentlichen Gebäuden gehen hier nach innen auf, was AB einige Mühe bereite, dies zu verstehen. Noch witziger ist, dass bei vielen WC Türen die Verriegelung verkehrt herum funktioniert, d.h. bei uns schliessen bedeutet hier öffnen der Tür.

Endlich konnten wir zu unserer Australien Rundreise starten, wenngleich auch nur vom Campingplatz 20Km südlichen von Perth zu einem 30Km nördlich gelegenen. Das auf der falschen Seite rumkurven muss zuerst geübt werden und da es Sonntag war und es wenig Berufsverkehr gab, war diese Strecke ein guter Einstieg. Weiter wollten wir nicht, denn am Montag konnten wir unsere Bankkarten in Perth abholen.
Da es nicht so viele Parkplätze in der Innenstadt für unseren kleinen MANi gibt, benutzten wir wieder einmal die recht gut funktionierende S-Bahn nach Perth.
Bevor wir unsere Bankkarten bekommen, müssen wir uns ausweisen, dass wir wir sind .AB hatte die Driver Licence (Die Echte) dabei, aber es genügte noch nicht, es brauchte auch noch die VISA Karte bis die Dame überzeugt war dass AB auch AB ist.UB (UZ) hatte nur die ID dabei und dies reichte nicht um die bereitliegende Bankkarte zu bekommen es nützte auch nichts dass AB bestätigte dass UB (UZ) auch wirklich UB (UZ) ist. Als Ausweis gilt entweder der Pass oder zwei sonstige Ausweise wie z.B. Führerschein und Kreditkarte. So wurde die Karte per interner Post an die Filiale Midland gesandt (dort ist der Campingplatz) wo wir sie am nächsten Tag nach Vorweisen des Passes abholen konnten!

Seit wir den MANi haben regnet es nicht mehr, die Sonne scheint den ganzen Tag und es ist angenehm warm bis 24°C. Hier ist eigentlich Winter (vergleichbar ende Februar), in der Nacht geht die Temperatur zügig runter, morgens um 8.00Uhr bis ca. 5°C.

Nun genug getrödelt jetzt musste es endlich los gehen. Unser Ziel der Nambug National Park wo wir die Pinnacles besichtigten.
Weiter geht’s auf dem Hwy 1 nordwärts. In unseren gescheiten Büchern haben wir gelesen, dass es nördlich von Geraldton, direkt am Strand einen kleinen Campingplatz geben soll. Den haben wir aufgesucht und sind gleich vier Tage geblieben. Stahlblauer Himmel, tagsüber bis 30° und zur Aperozeit wunderschöne Sonnenuntergänge. Wir waren uns jeweils nicht sicher, ob das Zischen von der Sonne die im Meer versinkt kommt oder ob es der „Chlöpfmost“ war.

Auf dem Weg nach Kalbarri machten wir einen Abstecher nach Port Gregory. Dort gibt es die „Pink Hutt Lagoon“, deren Wasser durch Meeresalgen pink verfärbt ist. Entlang der Kalbarri Küste und auch im Kalbarri Nationalpark haben wir ausgiebig alle Aussichtspunkte und Abzweigungen berücksichtigt.
Am nächsten Übernachtungsplatz (ein 24h Rastplatz) wollte AB wieder einmal seine „Weltberühmten“ Spaghetti machen. Doch es kam anders. Wir mussten nämlich feststellen, dass es den Stecker der Tiefkühltruhe rausgerüttelt hat und der Inhalt angetaut war. Dementsprechend mussten wir umdisponieren d.h. wir mussten einiges vorkochen um zu retten was noch zu retten war. So gab es dann Steak und Gemüse und die feinen Spaghetti gab es 2 Tage später.
Auf dem Weg zur Shark Bay machten wir einen Halt an der „Shell Beach“. Statt Sand gibt es da lauter kleine Muscheln. AB konnte gar nicht richtig sändele nur Müschelä! UB hatte dafür eine Riesenfreude an den Dingern und füllte die Muscheln in 1,5lt Mineralwasserflaschen ab.Und wieder war es Zeit, einen Übernachtungsplatz zu suchen. Sollte etwa um 16.00 Uhr sein, da um 17.00 Uhr Sonnenuntergang ist und es um 18.00 Uhr stockdunkel ist. Dank unserem Fahrzeug konnten wir einfach an den Strand runterfahren und am schönsten Platz stehen bleiben. Wiederum wunderschöner Sonnenuntergang und gleichzeitig Mondaufgang (Vollmond).
Der Francois Peron NP am nördlichsten Zipfel der Shark Bay ist nur mit 4WD Fahrzeugen befahrbar. Jetzt wollten wir endlich wissen, was unser Mani kann. Er hat die sandige Piste mit Bravour gemeistert! Was wir jedoch unterschätzt haben, ist die Breite der einspurigen Pisten. Da es hier sehr viele TOYOTA, Nissan und ähnliche 4WD’s gibt die auf diesen Pisten herumkurven sind die Spuren teilweise sehr eng.
Links und rechts gibt es Meterhohes Gebüsch und da wir vergessen haben die Spiegel zurückzuklappen, dauerte es nicht lange und ein Rückspiegel war hin! (Aber man hat ja Ersatz). Am andern Morgen mussten wir dann erstmals die Sandbleche und Schaufeln auspacken – Nein Nein, nicht für uns!! Wir haben sie einem älteren Aussie ausgeliehen der mit seinem Toyota Land Cruiser mit angehängtem „Wohnwagen“ im Sand stecken blieb.

Auf den Touristenort Monkey Mia (Delfine) haben wir verzichtet und sind nach Denham zurückgefahren. Zeit für’s Frühstück = nächstes Problem. Der Kühlschrank geht nicht mehr. Wir finden im Internet die Adresse einer Service Stelle in Carnarvon und bis dahin wird die Tiefkühltruhe als Kühlschrank umfunktioniert. Es hat sich dann herausgestellt, dass der Thermostat kaputt ist – einen solchen gibt es in ganz Australien nicht, den Preis dafür konnten sie uns aber nennen. Lieferzeit mindesens 2 Monate. Eine andere Lösung hat der wehrlose Mechaniker nicht gefunden, also musste Mc Guyver wieder ran und hat den Thermostat überbrückt. Zwischendurch besuchten wir die Blow Holes nördlich von Carnarvon.
In Exmouth versuchten wir nochmals das Kühlschrankproblem lösen zu lassen aber mangels manuellem Thermostat bleibt vorläufig Armando’s Provisorium in Betrieb. Der Techniker versuchte irgendwo einen Thermostaten aufzutreiben und wurde ein paar hundert Km nördlich, in Port Hedland fündig. Wir haben auch gleich einen ca. Termin vereinbart denn wir rechneten, dass wir in ca. 2 Wochen dort sein werden.

Weiter zum nächsten Nationalpark, dem Range / Ningaloo NP. Hier gibt es die Möglichkeit auf demselben Weg in den Park rein.- und wieder rauszufahren. Oder man kann die Piste der Küste entlang nehmen, sofern man einen 4x4 hat. Wir haben mal unter den MANi geschaut und siehe da, es ist ein ausgewachsener 4x4. So haben wir natürlich diesmal mit eingeklappten Spiegel die 4x4 Piste unter die Räder genommen. Spass hat es nicht wirklich gemacht. Stundenlanges Gerüttel über die Wellblechpiste. Da hat auch das Luft aus den Reifen lassen nicht viel genützt. Wir konnten jedoch an einer traumhaften Bucht,zur Freude von UB mit schönen Müscheli wieder einen wunderschönen kitschigen Sonnenuntergang bei einem Glas Chardonnay geniessen.
Auch diese Piste hatte irgendwann ein Ende und wir sind auf normalen Strassen nach Coral Bay gefahren, ein sehr beliebter Ort zum tauchen und Schnorcheln. Da alle Campingplätze besetzt waren (es zieht im Winter viele Rentner aus dem kalten Süden hierher), haben wir uns nach einem Spaziergang wieder verzogen.

Wir möchten uns bei allen die uns geschrieben haben herzlich bedanken. Wir freuen uns über jedes Mail!