18.9.2009
Über die Gibb River Road durch die Kimberleys

5950a-Cape-Leveque


Wir haben beschlossen, noch einen Abstecher nach Cape Leveque zu machen. Unterwegs konnten wir unsere Seilwinde einsetzen um das Auto von Holländern aus dem Sand zu ziehen. Unser Platz auf dem Campground war direkt am Strand ganz zuhinterst, nur erreichbar durch tiefen, weichen Sand – der MANi hat das souverän gemeistert. Auf dem Rückweg nach Broome leuchtete plötzlich eine Lampe (EDC). Gemäss Handbuch können wir weiterfahren aber mit reduzierter Motorleistung. Nachdem wir in Broome das Auto auf einem Parkplatz den Motor abstellten, ging gar nichts mehr. Batterieklemme gebrochen. Und schon wieder Arbeit für den „Schrübler“.

Alles war soweit wieder instand gestellt und wir konnten uns auf den Weg machen. Vor Derby haben wir uns den „Prison Tree“ angeschaut, ein riesiger hohler Boab der einst als Zwischengefängnis für die Aboriginals herhalten musste.

Die Gibb River Road (GRR) war in einem sehr guten Zustand, teilweise sogar geteert und viel besser zu befahren als man liest und hört. Immer wieder Abstecher auf Off Road Tracks zu Schluchten und Teichen wo man ein kühles Bad geniessen konnte. Das Thermometer steht mittlerweile täglich bei 40°C und das im Vorfrühling!!
Etwa nach der Hälfte der GRR zweigt eine Strasse zum Mitchell Plateau ab – da soll es spektakuläre Wasserfälle geben. Spektakulär war vor allem die Fahrt resp. die Piste der Weg, das Wellblech, die Bach-Durchquerungen usw. oder so, eigentlich alles Naturweg. Nachdem immer wieder die Kühlschranktüre aufging weil die Riegel das Geholper satt hatten, musste UB die letzten Kilometer die Türe zuhalten. Irgendwann nahm auch diese Piste ein Ende und wir hatten den Campingplatz erreicht. Bei einem Kontrollgang um das Auto musste AB feststellen, dass der Auspuff herunter hängt. Für den nächsten Tag war also genügend Arbeit für AB vorhanden. Mitten in der Nacht erwachte UB durch lautes Schnarchen, ein Anstupsen des Bettnachbarn (AB) half nichts. Bei genaueren hinhören merkte UB, dass AB wie „immer“ ruhig schlief. Bei einem Blick durch das Fenster musste sie jedoch feststellen, dass direkt neben dem MANi ein Zelt steht und rundherum Leute (Eingeborene) schlafen (schnarchen). Na ja wir wollten ja sowieso am frühen Morgen die Wanderung zu den Mitchell Falls machen, also standen wir halt etwas früher auf. Bereits in den Reiseführern haben wir gelesen, dass es hier ein Helikopter Taxi gibt. Wir fanden, dass wir uns für die Strapazen belohnen mussten und haben beschlossen, uns dies zum Geburtstag zu schenken und dieses Taxi in Anspruch zu nehmen. Wir sind zu den Falls gewandert und haben uns vom Helikopter abholen und zurückbringen lassen. Die Wanderung war schön und sehr heiss, die Fälle sehr eindrücklich nur leider ohne Wasser (Trockenzeit), und der Helikopter Flug mit kleinem Rundflug über das Gelände war sensationell!

An dieser Stelle möchten wir uns für die Geburtstagsgrüsse bedanken die wir auf den verschiedensten Wegen bekommen haben.
Nun galt es noch den Auspuff provisorisch wieder irgendwie zu befestigen, dies bei läppischen 42°C am Schatten (Der Auspuff ist jedoch auf der sunny side). Danach ging es wieder den 85km Off Road Track zurück zur Wellblechpiste und auf dieser weiter. Nach knapp 100km vibrieren, rütteln und schaukeln ereichten wir eine Farm die nebenbei noch einen Campingplatz führt und über eine Werkstatt mit Schweissanlage verfügt. Wir spendeten uns dort einen „Erholungstag“ und reparierten verschiedenes an unserem Teil. Am nächsten Tag sollte es weiter gehen doch zuerst musste der Kühlschrank ausgebaut werden, Grund der Aktion - er hatte innen und aussen die gleiche Temperatur. Keine Ahnung wieso - das Sch…teil wurde wieder eingebaut, der weitere Verwendungszweck war noch unklar, doch 10Min. nach dem Wieder-Einbau fing das Ding an zu surren und läuft seither problemlos.
Dann ging es 60km auf der Rüttelpiste Richtung GRR weiter mit UB am Steuer denn sie wollte auch Wellblech fahren und lernte dabei den Umgang mit der Motorbremse.
Auf der nicht so holperigen GRR ging es etwas zügiger weiter. Die letzten 70km der GRR waren alles andere als angenehm zu fahren. Wellblech hart wie Beton und mindesten 15cm hoch, Wellenabstand ca. 30-40cm. Ungefähr 30km vor dem Ende der GRR blickte AB ungläubig in den linken unteren Rückspiegel und stöhnte mehrmals „dass glaub ich nicht“ bis der Wagen hielt. Nun durfte auch UB in den Rückspiegel schauen. UB stöhnte nicht Sie schrie „dass gibt es nicht, sofort aussteigen und das ganze von nahem ansehen! Man kann bei den Fotos nachschauen wie der geplatzte hintere linke Reifen aussah! Es herrschte grosse Freude, konnten wir nun endlich unseren Kran in Betrieb setzen, den Wagenheber in Aktion bringen usw. Die grosse Freude wurde jedoch getrübt denn die Sonne brannte auf die linke Seite und auf der Rechten war der kühlende Schatten (42°C).


Nach knapp 2 Stunden hatten konnten wir die Aktion abschliessen und mit nur noch einem Reservereifen weiterfahren nach Kununurra.