18.03.2017
Bolivien 2

Die nächste Stadt Potosi sollte eigentlich auch noch ein paar andere Sehenswürdigkeiten haben ausser dem Cerro Rico, dem ausgehöhlten Minenberg. Nachdem wir von einem Fasnachtsumzug gestoppt wurden und danach die Strassen immer enger wurden, haben wir die Stadt fluchtartig wieder verlassen. So fuhren wir weiter durch eine sehr schöne und abwechslungsreiche Landschaft nach Uyuni, begleitet von viel Sonnenschein . Die Stadt selber ist hässlich aber sie ist Ausgangspunkt zum Salar und zur Lagunenroute. Eine weitere „Attraktion“ des Ortes ist der Eisenbahn-Friedhof. Viele Dampfloks und Waggons rosten da als eindrucksvolle Schrotthaufen vor sich hin.
Wir haben den MANi wieder einmal waschen lassen und anschliessend wurde die Unterseite mit Diesel eingespritzt denn wir wollten am nächsten Tag auf den Solar rausfahren.
Obwohl es dann die ganze Nacht und den nächsten Morgen wie aus Kübeln geschüttet (geregnet) hatte, wollten wir nun den riesigen
Uyuni Solar (Salzpfanne) sehen. Nachdem wir vom Dorf Colchani die 4km fürchterliche Rumpelpiste bewältigt hatten, standen wir am Ufer. Wie anzunehmen, war er auch mittlerweile ein See – zwei Tage zuvor war er noch trocken. Wir haben dann zuerst mal eine Weile den vielen Tour-Jeeps zugeschaut wie und wo sie da auf den Solar hinausfahren. Wir konnten uns nicht so recht entscheiden, ob wir das auch machen sollen, hatten wir es uns doch ein bisschen anders vorgestellt. Statt blauer Himmel und gleissend weisses Salz waren es Regenwolken und trübes Wasser. (Sehr, sehr salzig!) Nachdem sich dann aber die Wolken verzogen hatten, sind wir doch raus auf den See. Das Wasser stand überall etwa 10cm tief. Es hat sich gelohnt. Das war eine ganz spezielle Stimmung mit den Spiegelungen der Wolken, Berge, Fahrzeuge und Personen.
Das Auto vollgetankt, mit genügend Essen und Getränken im Kühlschrank haben wir uns zur
Lagunenroute aufgemacht. Diese Strecke führt über viele Solare und Seen, immer auf einer Höhe von 4’000 bis 5’000müM bis zur chilenischen Grenze. Während der nächsten vier Tage konnten wir nebst wunderschöner Landschaft ein paar spezielle Highlights geniessen. So die vielfarbige Laguna Colorada mit ihren tausenden Flamingos (leider weit entfernt), die Geysire Sol de Mañana auf fast 5’000müM Höhe oder den Thermalpool an der Lagune de Chalviri. Wenn man lange genug wartet, sind die Touris weg und man hat den Pool für sich alleine .
Hier wurden wir von einem deutsch / bolivianischen Bergführer darauf aufmerksam gemacht, dass die Ausreise-Grenzformalitäten für das Fahrzeug in
Apacheta gemacht werden müssen und nicht am Grenzübergang nach Chile, da wird nur der Pass abgestempelt. So sind wir halt nochmals 28km zurück zum höchsten Zoll auf 5’030müM und haben für den MANi die Ausreise aus Bolivien gemacht. Dies kann hier nur der Beamte hier, der andere Zöllner an der Grenze kann nur die abgestempelte Kopie kontrollieren!!!
Als letztes haben wir noch die
Laguna Verde besucht. Diese verändert je nach Sonneneinstrahlung die Farbe von klar zu grün. Dies durch die Reaktion des pflanzlichen Planktons in Verbindung mit verschiedenen Mineralien.
Über den
Paso Hito Cajones haben wir dann Bolivien verlassen und sind nach San Pedro de Atacama in Chile hinuntergefahren. Hier ist auch der chilenische Zoll mit strenger Lebensmittelkontrolle. Meine Kakteen aus der Tatagoa Wüste in Kolumbien, habe ich leider vergessen zu verstecken, ich musste sie dem Zöllner übergeben .
Nach Erledigen der Formalitäten war als erstes ein Tenue-Wechsel angesagt – von Jeans und Sweatshirt zu Shorts und T-Shirt. Wir waren wieder auf 2’500müM und das Thermometer zeigte 30 Grad!