10.12.2017
Patagonien Süd

Die nächste Etappe war dann eine der schönsten Strecke in Patagonien. Die Strasse entlang des Lago General Carrera windet sich den Hügeln entlang, führt über Hochebenen, folgt dem Seeufer und immer mit Blick auf das tiefblaue Wasser und die schneebedeckten Berge im Hintergrund. Dies haben wir bei strahlendem Sonnenschein erlebt.
Wir haben dann an einem einsamen Platz am See eine angenehme Nacht verbracht, wurden dann aber gegen Morgen in der Kabine hin und her geschaukelt bis wir fast seekrank wurden. Der Patagonien-Wind hat definitiv Einzug gehalten. Somit gab es für uns eine neue Herausforderung. Anhalten – schöner Platz zum Fotografieren – geht nicht mehr so einfach. Entweder reisst es dir beim Aufmachen die Türe aus der Hand oder du bringst sie nicht auf. Auch beim Übernachten muss darauf geachtet werden, dass das Fahrzeug in Windrichtung steht, sonst könnte die Schaukelei schon schlafraubend werden!
Als nächstes stand wieder eine Grenzüberquerung auf dem Programm. Erneut kein Problem, niemand interessierte sich für den MANi
Die Grenze zwischen Chile und Argentinien verläuft durch den See und ab hier heisst dieser
Lago Buenos Aires. Die Landschaft hat sich dann auch wieder merklich geändert, typische argentinische Pampa. Im Städtchen Perito Moreno sind wir wieder auf die Ruta 40 gestossen und dann mal ziemlich zügig durch die doch eintönige Pampa südwärts gebrettert (mit 85 Kmh) bis zum Lago Viedma wo es abzweigt zum Fitz Roy Massiv.
Hier haben wir auf dem Parkplatz des Visitor Centers übernachtet. Von da aus haben wir zwei Wanderungen unternommen und konnten die gewaltigen Felsen von verschiedenen Seiten betrachten. Diese sind auch ein Traumziel für Bergsteiger aus aller Welt.
Ein paar Kilometer südlicher dann das nächste Highlight auf dieser Etappe – der
Perito Moreno Gletscher. Dessen Eiswand, die sogenannte Gletscherzunge erhebt sich bis 60m hoch und breitet sich 4km in den Lago Argentino. Ausserdem gehört er zu den wenigen noch wachsenden Gletschern. Von den angelegten Metallstegen aus kann man den Gletscher aus allen Richtungen bewundern.
Für die nächst Sehenswürdigkeit auf diesem Abschnitt musste schon wieder die Grenze überquert werden. (Manchmal wissen wir gar nicht mehr, in welchem Land wir uns jetzt gerade befinden!!) Wir wollten zum
Nationalpark Torres del Paine, dem chilenischen Pendant zum Fitz Roy Massiv. Hier herrschen mittlerweile sehr strenge Vorschriften – z.B. absolutes Feuerverbot. Wurden doch zum Jahreswechsel 2011/12 durch einen unachtsamen Touristen entfachten Brand rund 17.000 Hektaren Wald niedergebrannt. Die verkohlten Reste bieten ein trostloses Bild.
Aber trotzdem wiederum ein grandioser Park. Wir genossen die Aussicht vom Lago Azul auf die Torres, hatten Spass an den vielen Guanacos, bestaunten die Eisbrocken die im Lago Grey vom Gletscher angeschwemmt wurden und schlürften am Abend mit Jan und Marita einen Whisky mit uraltem Gletschereis.
Das restliche Stück bis Punta Arenas war dann fast etwas einschläfernd. Links und rechts Kilometerlange Viehzäune, dahinter riesengrosse Schafweiden.
Bevor wir Patagonien verlassen haben, besuchten wir in
Punta Arenas noch den sehr speziellen Friedhof der Stadt. Man sieht riesige Paläste die die Schafbarone ihren Toten gebaut haben, ebenso wie schlichte Gräber der zahlreichen Einwanderer die hier das „weisse Gold“ (Schafe) gesucht haben.
Mit der Fähre von Punta Arenas nach
Porvenir haben wir dann fürs erste Patagonien verlassen und sind nach 1.5 Stunden in Feuerland angekommen.